(2)Andere Wüstenpflanzen, vor allem Sukkulenten, besitzen ein weit verbreitetes
Wurzelgeflecht knapp unter der Oberfläche. Die Oberflächenfeuchtigkeit
wird so bei Regen oder auch am Morgen (Tau) schnell aufgesogen und in
verdickten Wurzeln oder Stängeln gespeichert. Dieser Wasserspeicher ermöglicht
ihnen ein Überleben auch über mehrere trockene Jahre hinweg. Sie haben meist
keine echten Blätter.
(3) Die dritte Gruppe sind sehr schnelllebige Pflanzen, die nach einem
größeren Regen nur wenige Wochen gedeihen, um wieder Samen in die Erde
zu pflanzen. Diese Samen bleiben über Jahre hinweg unbeschadet im Boden
und erwachen erst beim nächsten größeren Regen. Dabei entscheidet ein
Mechanismus innerhalb des Samens ob genug Feuchtigkeit zum Keimen gefallen
ist. Diese Pflanzen bewirken das Wunder der »blühenden Wüste«.
Die wahren Überlebenskünstler der Wüsten und Halbwüsten sind die
Pflanzen. Da sie sich anders als Tiere nicht bewegen können um nach
besseren Bedingungen zu suchen, mussten sie Fähigkeiten entwickeln
mit wenig Feuchtigkeit auszukommen und das vorhandene Wasser möglichst
effektiv zu nutzen. Die Kalahari und die Namib als älteste Wüsten
der Erde beherbergen einige der wundersamsten Wüstenpflanzen dieser
Welt. Ausgehend von ihrem Verhalten lassen sich Namibias Wüstenpflanzen
grob in drei Gruppen unterteilen:
(1) Holzige Wüstenpflanzen versuchen durch tiefe, bis zu 30m lange
Pfahlwurzeln Wasser führende Schichten zu erreichen. Sie sind so vom
Oberflächenwasser weitgehend unabhängig und finden sich vor allem in
ausgetrockneten Flusstälern oder tiefer liegenden Senken. Um die Verdunstung
zu reduzieren haben sie nur kleine Blätter, die sie während längeren
Dürrephasen auch abwerfen.