Am Eingang der Vogelstrausskluft, rechts neben dem alten Farmhaus,
ist eine leuchtend rote Sanddüne erkennbar. Sie versperrt den Eingang
zu einem der abwechslungsreichsten Teile des Farmgebiets, einem alten,
trockenen Flusstal, das sich mit einer Länge von fast 5 km entlang
des westlichen Rands der Hochebene erstreckt.
Das Tal bildete einst den Abfluss des Wassers, das sich im
Seebecken
während der Regenzeit sammelte. Das Wasser suchte sich im Laufe der
Zeit seinen Weg durch die „Staumauer“ der
Hochebene und grub ein Flussbett
quer durch deren Gestein. So ragen die Felswände, die beiderseits der
relativ weiten Schlucht entstanden sind, an einigen Stellen bis zu 30m
senkrecht in den Himmel. Als sich das Klima veränderte, und Niederschläge
im Zuflussgebiet westlich von Bethanien seltener wurden, verebbte der
Zustrom des Wassers, der See trocknete aus, der Abfluss versiegte – heute
verstärkt ein privater Staudamm etwa 30km nördlich der Vogelstrausskluft
diesen Effekt zusätzlich. Der Wind trug Sand aus den umliegenden Gebieten,
der Seepfanne und dem Flussbett selbst zu riesigen roten Sanddünen auf,
die das Tal heute an mehreren Stellen versperren. Da das Wasser so bei
Regen nicht mehr an der Oberfläche abfließen kann, bilden sich wie auf
der Hochebene in Senken kleine Wasserstellen, die nach und nach im Boden
versickern und dort als Wasserspeicher erhalten bleiben, oder unterirdische
Flüsse speisen. Die sandige Talsohle beherbergt so eine für die Kalahari
üppige Vegetation mit vielen Bäumen und Büschen, die sich mit teilweise
ausgedehnten Dünenfeldern abwechselt.
Bei Regen verwandelt sich das Tal in eine farbenprächtige Landschaft: Unzählige
verschiedenfarbige Blüten leuchten aus den dann grünen Grasflächen, den roten
Dünen und rostbraunen Felsen hervor.
Da in diesem Bereich der Farm genügend Wasser und Nahrung vorhanden ist, lassen
sich auch hier eine Vielzahl von Tieren im Schutz von Bäumen oder an einer der
Wasserstellen beobachten. Natürliche Pässe bieten Zugang an verschiedenen Stellen,
so dass die Wasserstellen auch die Herden der Hochebene zur Verfügung stehen.
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